13.06.2014, Acht Euro Fünfzig

Ein Mindestlohn für Alle, auch für Unternehmer, für Selbstständige? Wie wäre es z.B. mit einer Pflicht-Sozialabgabe, welche Kunden von kleinen Gewerbetreibenden automatisch an eine eigens für diese selbstständig agierende Gruppe abführen müssen. Unabhängig davon, ob sie die Rechnung bezahlen, oder irgendetwas an der Arbeit auszusetzen haben. Sie werden per Gesetzt dazu verpflichtet, zahlbar innerhalb von 10 Werktagen nach Ablieferung der angenommenen Leistung. Verzugszins 5% je Monat (Diesen Verzugszins haben Krankenkassen von ihren freiwillig Versicherten, also meistens kleine Gewerbetreibende, für verspätete Zahlungen erhoben. Ein jährlicher Zinssatz von 60%, in Worten: Sechzig Prozent!) Oder mit automatischen Mahngebühren für eine verspätete Bezahlung von Handwerker-Rechnungen, wie sie der Staat bei nur eintägig verspätetem Zahlungseingang, z.B. der Umsatzsteuer, einfordert. Die Umsatzsteuer, welche vom Endverbraucher zu zahlen, aber vom Unternehmer an den Staat abzuführen ist, wer bezahlt diesen Aufwand? Dafür fordere ich auch 8,50 €/Std Mindestlohn für den Gewerbetreibenden, denn dieser Aufwand wird nicht vergütet, er wird für die „Gemeinschaft“ kostenfrei erbracht!

Auch für den Aufwand, die Sozialabgaben für die Beschäftigten einzutreiben und an die Sozialkassen weiterzureichen, fordere ich den Mindestlohn. Oder noch besser: Der Gewerbetreibende lässt dieses Tätigkeiten von einem Dienstleister ausführen und stellt dieses dann dem Staat, also der Gemeinschaft, in Rechnung. Ich fordere auch bei Krankheit von Gewerbetreibenden, welche zur kurzfristigen Arbeitsunterbrechungen führen, automatische Lohnfortzahlung, wie sie auch Sozialversicherungspflichtige bekommen, ohne dafür Wucherbeiträge an die Krankenkasse abführen zu müssen.

Alles utopische Forderungen, warum? Sicher muss sich keiner Selbstständig machen, aber mit der Forderung von sozialer Gerechtigkeit für abhängig Beschäftigte ist es doch nur legitim die gleichen Standards für Unternehmer zu fordern?

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