Freiheit

Eine kleine Geschichte des Brotes

Diese Geschichte handelt von einem kalten russischen Wintertag im Januar 1948, Stalin herrschte in Russland mit eiserner Hand. Mit Weggefährten, die seinem Machtbereich zu Nahe kamen, machte er kurzen Prozess.
Hart ging er auch mit seinen eigenen Soldaten um, die selbst Hunger leiden mussten, so auch die Wächter der russischen Kriegsgefangenlager, in denen abertausende deutsche Soldaten Zwangsdienste leisteten und für Hitlers Wahnvorstellung bezahlten, viele gingen dabei elendig zugrunde.

Kann es sein, dass man in solch einer Situation als Gefangener das Gefühl der Freiheit empfinden kann? Dies scheint so unmöglich, als dass die Sonne eines Tages nicht mehr aufgehen könnte. Jene, die auch in diesem Lager jeden Morgen aufging, in kalten und trockenen russischen Wintern, wie man sie in Deutschland nicht kennt.

An einem dieser kalten Wintermorgende, kurz nach der Essensausgabe an die Gefangenen, welches lediglich aus einem trockenen Stück Brot bestand und über den Tag verteilt reichen musste. So bedrohte ein hungernder Wachmann einen Gefangenen mit dem Gewehrkolben, dieser sollte das Stück Brot herausgeben.

Als dieser Kriegsgefangene, der im Laufe des Jahre 1948 im Alter von 24 Jahren völlig abgemagert wieder nach Hause durfte, 92 jährig, von diesem Stück Brot erzählte, davon, dass er, nachdem er dieses dem Wachmann übergab, die völlige Freiheit spürte, habe ich diesen Mann endgültig verstanden, der 70 Jahre nach seiner Rückkehr aus dem Lager im Alter von 94 Jahren verstarb, als ich neben seinem Bett sitzend sein letztes Ausatmen hörte. Kurz vorher versuchte er noch seine Augen selbst zu verschließen, was ihm aber nicht mehr ganz gelang.

Erst zwei Tage vor seinem Tod fand ich die Kraft ihm zu sagen, dass jetzt alles gut ist. Ich hatte verstanden, warum er diese Härte ausstrahlte und nicht anders konnte. Um das endgültig akzeptieren zu können, habe ich 58 Jahre meines Lebens gebraucht.

Bitte verzeiht mir meine Härte, denn ich habe es nicht anders gelernt und denkt daran, dass ihr bei jedem Sonnenaufgang selbst entscheiden könnt, ob ihr frei sein wollt.


Munter bleiben, Euer h.Art.mut

Der bedingungslose Generationenvertrag

Alle Gesundheit geht vom Volke aus

6 Gedanken zu „Freiheit

    1. h.Art.mut Beitragsautor

      Danke für deinen Kommentar.

      Bei mir bringt diese Zeit viel nach vorn, zum Licht. Er hat mir und meinen Brüdern sein Leid unter die Haut geprügelt, sein Leid weitergegeben, auch das Leid des Krieges.

      Ich bin es leid,

      der Krieg in uns sollte aufhören, der Krieg in uns allen sollte aufhören, der Krieg in der Welt sollte aufhören.

      Es soll einfach geschehen.

      JETZT

      Antworten
      1. h.ARTmut Fan

        Was soll geschehen?
        Und was bitte bedeutet: Bei mir bringt diese Zeit viel nach vorn, zum Licht?
        Ich verstehe nicht, was du da meinst.

        Deine Texte haben oft etwas sehr trauriges.
        Zwischen den Zeilen, steckt eine verletzte Person die mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat, auch wenn Sie es schreibt.

        Es ist so schwer mit der Vergangenheit, mit dem Schmerz der tief in einem sitzt auch nach so vielen Jahren klarzukommen.
        Die tiefen Narben durch die Gewalt und die Verletzung, Demütigung, Unverstandenheit verheilen aber brechen schnell wieder auf, wenn wir es zulassen.
        Und man gibt diese Demütigung und Verletzung und die Gewalt weiter….

      2. h.Art.mut Beitragsautor

        Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und auch die Macht diesem Teufelskreislauf zu entkommen.

        Diese Zeit, in dem Menschen zum „Blinddarm rechts unten“ entwürdigt werden, von einem „System“, dass man selbst per Zwang bezahlt, hat seine Halbwertzeit schon längst überschritten und ist dem Tode geweiht.

        Lasst euch die Freiheit nicht nehmen, schon garnicht die Würde, geht auf die Straßen.

        DIR WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR🙏

      3. h.Art.mut Beitragsautor

        Lieber „Besorgter Fan“,

        leider weiß ich nicht, mit wem ich hier schreibe.

        Es wäre lieb von Dir, wenn Du ein Profilbild einstellst und dich mit vollem Vor- und Zuname mir vorstellst. Dann werde ich dir antworten.

        Danke für dein Verständnis

    2. h.Art.mut Beitragsautor

      Lieber Unbekannter Fan, es geht mir in dem Text um Freiheit, die uns gerade Stück für Stück genommen wird.

      In jedem Leben spielen Eltern eine Rolle?

      Antworten

Kommentar verfassen