02.06.2014, Alt und Jung

Gerade habe ich erfahren, dass es in unserem Umfeld einen Konflikt zwischen Jung und Alt gegeben hat, genauer gesagt einen Generationenkonflikt. Ich habe dann darüber nachgedacht, wie sich in meinem Umfeld damals die Übergabe der „Macht“ vollzogen hat. Mein Vater hat mir seinen landwirtschaftlichen Betrieb übergeben als er 65 Jahre alt wurde, er hätte sonst kein Geld der landwirtschaftlichen Alterskasse bekommen. Ich war aber kein Landwirt von Beruf, sondern Tischler, genauer, Tischlermeister. Also machte ich mich daran, aus dem landwirtschaftlichen Betrieb eine Tischlerei zu bauen. Dabei war es mein Vorteil, etwas anderes zu machen als mein Vater es gelernt hatte. So konnte er fachlich nie etwas zu dem sagen, wie ich es halt machte.

Ich möchte mir nicht vorstellen, wie eine Übergabe bei Berufsgleichheit abläuft, in dem der „Alte“ vorher der Chef war, und nun das Zepter von einen auf den anderen Tag abgeben muss. Und das ganze Szenario noch vor dem Hintergrund zweier Familien, von Allen muss höchste Toleranz den Anderen entgegen gebracht werden!  Ich bin meinem Vater für seine Zurückhaltung im Nachhinein sehr dankbar, diesen „Vorteil“ habe ich genossen. Vielleicht wäre aber der ein oder andere sachliche Hinweis für eine bessere Alltagsbewältigung meinerseits hilfreich gewesen.

Kommentar verfassen