Der rote Faden

Nachdem für die Menschheit kein Komet in Sicht ist, ein Stern, der ihr den Weg in eine sichere Zukunft zeigt, möchte ich mich hier in meinem Lebens-Blog in Zukunft an einem festen Ziel, einem roten Faden, orientieren…

…meine Hauptfrage ist jene, warum ich so bin wie ich bin. Warum ich durch meine Gefühle, welche ich in der Vergangenheit nur so schwer deuten konnte, so getragen, oder besser, getrieben werde, und was mich auch jetzt wieder zum Schreiben antreibt. Eigentlich schreibe ich hier für mich, dass hilft mir, so habe ich festgestellt, mein bisheriges Leben besser zu verstehen und meinen Weg weiter zu gehen.

Ereignisse in Zusammenhang mit meinem Leben, welche mich wohl sehr geprägt haben, ich selbst aber nicht erleben konnte, da sie vor meiner Geburt stattfanden, ich nur von Fotobüchern, oder von Erzählungen Anderer kenne, werde ich natürlich nicht so wiedergeben können, wie sie tatsächlich stattgefunden haben. Sicher sind auch alle meine eigenen Erfahrungen nur subjektiv, aber dafür bin ich Mensch.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!“ – Lebensstufen – von Hermann Hesse, habe ich nicht gelesen. Auch werden meine Zeilen vor meiner Veröffentlichung von keinem anderen Menschen redigiert oder kontrolliert, ich möchte ungefiltert auf dich wirken, mit all meinen Fehlern. Ich nutze lediglich die Rechtschreibhilfe aus MS-Word, da meine Noten für die deutsche Rechtschreibung meistens schlechter als mit 4 benotet wurden. Ich hatte damals einfach kein Interesse an dem Fach Deutsch, außer an den Aufsätzen die ich zu schreiben hatte, aber Diktate waren für mich ein Graus. Wer lebt schon gerne unter einer Diktatur? Hätte ich damals gewusst, dass ich einmal anfangen würde über mich und mein Leben zu schreiben, hätte ich wohl besser aufgepasst. Und zu meiner weiteren Entschuldigung: Mein Deutschlehrer, welcher mich von der 5. bis zur 10. Klasse „begleitete“, hat mir mal zum Anfang meiner „Realschulkarriere“ vor der gesamten Klasse am Ohr gezwirbelt. Er nahm Daumen und Zeigefinger einer seiner Hände und klemmte die obere Kante einer meiner Ohren dazwischen. Ich saß auf meinem Stuhl, er stand daneben…er drehte meine Ohr-Kante hin und her, der Knorpel schien zu zerreißen…was ihn dazu bewogen hat kann ich nicht sagen, jedenfalls hat sich diese negative Verknüpfung zu ihm bei mir eingebrannt, ich bin wohl wie ein Elefant gestrickt. Trotzdem übernehme ich die komplette Verantwortung für das von mir geschriebene.
Falls du Anmerkungen hast, Fehler findest, oder mein Geschriebenes für dich nicht verständlich ist, schreib es einfach in die Kommentarzeile, dann kann ich darauf reagieren. Ich möchte dich aber bitten unter deinem richtigen Namen, nicht anonym, zu Posten. Ich schreibe hier über mein Leben, gebe hier mein Innerstes preis, da erwarte ich von dir mir gegenüber dem nötigen Respekte. Dafür danke ich dir schon jetzt!

 

So fange ich einfach an über mein Leben zu schreiben. Und dieser Anfang beginnt mit dem Ende einer Generation…

…am letzten Tag des Jahres 2019, also vor 6 Tagen, ist die Zwillingsschwester meines Vaters zuhause im gesegneten Alter von 95 Jahren verstorben. Sie war die letzte Lebende aus der Reihe von drei Geschwistern, und zudem meine Patentante. Ausgerechnet sie, welche nach ihrer Geburt, sie kam vor meinem Vater auf die Welt, nicht wirklich leben wollte. Sie musste erst zum Leben erweckt werden, mit mehreren Schlägen, eigentlich war sie schon aufgegeben. Da mein Vater schon lebendig zur Welt gekommen war, sagte seine Mutter: „Lot doch wehn, enen Jungen häve ick doch schon.“ Zu der Zeit war die Kindersterblichkeit noch sehr hoch, da war man nicht so „zimperlich“. Die Geburten fanden zuhause ohne ärztliche Versorgung statt, auch die Geburten meiner 3 Brüder und meine eigene. Das Zwillingspaar hielt das ganze Leben über sehr enge Bande, da passte kaum einer dazwischen. Als mein Vater 1948 unangekündigt aus der russischen Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, sagte Lenchen einen Tag vor seiner Ankunft: „Morjen kummt Heinrich!“.

Mein Vater wurde, wie sehr viele hier auf dem Lande im Kreis Celle, auf den Namen Heinrich getauft. Auch mein Großvater hieß Heinrich, auch der Erstgeborene meiner Eltern wurde nach guter alter Tradition auf diesen Namen getauft, ich, als Letztgeborener von insgesamt vier Brüdern, auf die Vornamen Hartmut und Jürgen.

Meine Paten, ich hatte Drei, wurden von meinen Eltern jedes Jahr um die Weihnachtszeit, bis zu meiner Konfirmation, zu uns nach Hause zum Kaffeetrinken eingeladen. Gäste kamen bei uns zuhause immer in die „Gute Stube“, Kaffee gab es aus Sammeltassen. Diese waren so ziemlich der einzige Luxus den sich meine Mutter leistete. Der kleine Landwirtschaftliche Betrieb meiner Eltern warf gerade so viel ab, dass es zum Leben reichte. Eigentlich waren meine Eltern zur Zeit meiner Geburt in den frühen 60er Jahren mehr Selbstversorger.
Da kamen also jedes Jahr meine Paten, und ich war schon ganz gespannt, ob, und was sie mir mitbrachten!? Onkel Werner, Onkel Heinrich – schon wieder ein Heinrich – und Tante Lenchen, so der Spitzname meiner Tante Magdalene. Sie ging sehr liebevoll mit mir um, nicht nur zu diesen Zeiten der weihnachtlichen Besinnung. Meine anderen Paten meinten es auch gut mit mir, aber in der Nähe von Tante Lenchen spürte ich eine Liebe, wie ich sie sonst in meiner Kindheit nicht erfahren durfte. Ich denke heute, kurz nach ihrem Tod, dass sie sehr wohl wusste, dass ich…

 

…so, heute habe ich mit dem „Roten Faden“ den Anfang gemacht, und denke gerade an den wirtschaftlichen roten Faden für meinen heutigen Tag, und werde mich jetzt wieder meinen wirtschaftlichen Aufgaben zuwenden.

 

Fortsetzung folgt.

Herzlichst, euer h.Art.mut

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